Sonder-Waffenübung des Jägerbataillons Oberösterreich mit Mantis X10
Im Oktober 2022 fand in Ramsau, Bezirk Kirchdorf eine Sonder-Waffenübung des Jägerbataillons Oberösterreich statt. Rund 100 Mann haben sich mit dem Ziel eingefunden, in den nächsten drei Tagen die bereits erworbene Grundschießfertigkeit an der Pistole 80 (Glock 17), respektive am Sturmgewehr 77 (Steyr AUG) zu vertiefen. Unterstützend zum Einsatz kam dabei auch das Mantis X10 zur Fehleranalyse.
Bei den teilnehmenden Soldaten handelt es sich um Angehörige der Milizorganisation des Bundesheeres, welche im Brotberuf Akademiker, Führungskräfte und Facharbeiter in unterschiedlichsten zivilen Berufsbildern sind. Gleichzeitig nehmen sie ihre Verantwortung in der Einsatzorganisation des Bundesheeres mit Engagement, Herzblut und Leidenschaft war.
Donnerstagmorgen, Talschluss Hopfing, Schießbahn 6 - die Ziele für das Pistolenschießen sind vorbereitet, die Schützen bewaffnet und fokussiert.
"Geradeaus, 10, eine Konturenscheibe mit Oval, 12 Schuss Einzelfeuer, feuern!“
So oder ähnlich lautet der Feuerbefehl des Sicherheitsgehilfen an den Soldaten. Spätestens jetzt steht der Pistolenschütze unter vollster Konzentration. Das Schießprogramm für Handfeuerwaffen ist fordernd und erlaubt keine „Fehlschüsse“. Die Schützen stellen das Schlüsselpersonal des Jägerbataillons dar, erfahrene Kommandanten, Stabsoffiziere und mehr oder weniger versierte Pistolenschützen.
Je nach Gesamtdienstzeit bzw. zurückliegender Grundausbildung an den Handfeuerwaffen gibt es erkennbare Unterschiede in den Fertigkeiten und Trefferergebnissen. Wo heute als Soll-Trefferfläche ein Oval in der Größe eines durchschnittlichen menschlichen Gesichts zu treffen ist, war vor über 10 Jahren ein Ganzkörperziel mit der Pistole zu bekämpfen.
Das 2008 neu eingeführte Schießprogramm stellt vor allem ältere Schützen auch heute noch vor Herausforderungen. Die wesentlichen Fertigkeiten an der Pistole wie Abzugskontrolle und Visierbild wurden vor Umstellung des Schießprogramms nur unzureichend vermittelt. Oftmaliges „Nichterfüllen“ der Übungen verbunden mit unzähligen „Nachschießen“ haben nicht nur zu Frustration bei den Schützen, sondern auch zu Mehrkosten (u.a. durch Munitionsverbrauch) geführt.
Vizeleutnant Gerald Weihs ist in diesen Tagen als „Schießausbilder“ beim Jägerbataillon eingeteilt. Schießausbilder stellen im Bundesheer eine besonders qualifizierte Personengruppe dar, mit erweiterten methodischen Kenntnissen und Fertigkeiten in der Fehlererkennung.
Weihs nimmt sich an diesem Vormittag besonders jener Soldaten an, die die geforderten Trefferergebnisse nicht erreichen. Nach wenigen abgegebenen Schüssen erkennt er bereits die impliziten Fehler.
Stress überträgt sich auf den Abzug der Pistole und das Trefferergebnis
„Sehr oft befinden sich die Soldaten im Zeitstress, wenn sie zu mir an den Stand kommen. Sie versuchen die Übung rasch zwischendurch abzufeuern und erwarten sich den schnellen Erfolg. Nur, der Stress des Schützen überträgt sich auf den Abzug der Pistole und das Trefferergebnis. Erster Schritt für mich, ist es die Schützen zu beruhigen und zu sensibilisieren, dass ein Präzisionsschießen Ruhe und Konzentration bedarf“, so Weihs.
Um den Abzug zu kontrollieren kommt eine technische Innovation zur Anwendung, die Weihs mittlerweile seit 2020 auch im Eigentraining konsequent verwendet, der Abzugstrainer Mantis X10. Dieser Sensor misst das Abzugsverhalten und den Waffengriff des Schützen, unmittelbar vor dem Abziehen, während der Schussabgabe und kurz danach. Einmal an der Waffe montiert, zeigt die zugehörige Smartphone-App MantisX schonungslos die Fehler auf und gibt Ratschläge, wie die Handhabung der Waffe verbessert werden kann.
„Als ich den X10 an den Waffen der Schützen montiert hatte, waren die meisten Offiziere und Unteroffiziere noch skeptisch bis argwöhnisch. Nach wenigen Schuss und der entsprechenden Auswertung durch die App kam aber Faszination und Interesse auf. Möglichst eine hohe ´90er-Zahl` zu erreichen, die aufgezeigten Fehler auszumerzen und ein positives Schießergebnis zu erreichen, diese Motivation war bei allen Schützen, welche individuell gecoacht wurden feststellbar“, erinnert sich Weihs im Rückblick.
Am Ende des Tages konnten nicht alle Übungen positiv abgeschlossen werden. Die zur Verfügung stehende Zeit und hohe Anzahl an Teilnehmern erlaubte es nicht, ein 100%-Ergebnis zu erreichen. Trotzdem waren die Schützen nach Abschluss des Schießens zufrieden.
„Endlich habe ich erkannt, wo mein Fehler in der Handhabung der Waffe liegt und was ich konkret trainieren muss, um in Zukunft meine Schießleistungen zu verbessern“, so mehrere gleichlautende Aussagen von Kameraden des Jägerbataillons. Die detaillierte Analyse, unter Verwendung des Mantis X10 Abzugstrainers trug somit Frucht.
Und hier stellt sich auch der eindeutige Mehrwert des Systems für Weihs dar:
„Meine bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es unter Ausnützung von Technologie wie den X10 oder auch anderen Produkte wie MANTIS Laser Academy (Anm.: Schießsimulator basierend auf Laser-Technologie) gelingt, bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit, bei weniger Munitionsaufwand zu erreichen. Wünschenswert wäre, dass die Bedeutung eines ganzjährigen „Trockentrainings“ mit den Waffen in allen Köpfen ankommt und auch praktiziert wird. Dann werden sich auch die Schießergebnisse nachhaltig verbessern, davon bin ich überzeugt. Die Produkte von MantisX tragen für mich persönlich wesentlich zur Trainingsmotivation bei und helfen mir Sicherheit und Konstanz in meinen Schießergebnissen zu erhalten und zu entwickeln. Und auf das kommt es in letzter Konsequenz für jeden Waffenträger an.“
Vizeleutnant Gerald Weihs ist Hauptlehrunteroffizier an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns. In der Milizorganisation nimmt er zusätzlich die Funktion eines dienstführenden Unteroffiziers im Jägerbataillon Oberösterreich war. Weihs ist seit 2012 Schießaubilder für Sturmgewehr und Pistole und verwendet die MantisX-Produkte seit 2020 im dienstlichen Kontext, eigeninitiativ, im Schießtraining mit Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres.